Sehnsuchtsort Paris
In diesem Jahr gab es für uns viele Sehnsuchtsorte.
Eine Pandemie, die sich weltweit ungezügelt ihre Bahn brach und auf die unsere Volksvertreter alle drei Wochen eine neue Antwort zu finden glaubten, führte zu vielen Reisen mit dem Finger auf der Landkarte.
Wir vermissten die Orte unsere Sehnsucht: Rom, Paris, Wien, Madrid. Die Freunde, die vertraute Wohnung, den Fischhändler, den Gemüsemarkt, die günstigen Karten für die Oper. Auch das Lachen auf den Straßen, die Spontaneität der Menschen, die verrückten Kellner, die Wärme.
Paris ist einer dieser Sehnsuchtsorte, auch für den Fotografen. Man entdeckt bei jedem Besuch neue Perspektiven: kleine Gassen, verborgene Parks ebenso wie die großen Sichtachsen, die Baron Hausmann schlagen ließ. Paris hat mehr besondere Momente als irgendeine andere Stadt, in der ich regelmäßig bin – New York vielleicht ausgenommen
Leider kann ein Kalender nicht den Duft der Straße wiedergeben, der Parfums der lustwandelnden Pariserinnen, des frischen Baguettes – ebenso wenig wie den des Verfalls, der zu jeder großen Stadt gehört.
Auch Paris steht auf der Liste der Reiseführer, an denen wir arbeiten – vor allem aber ist und bleibt es ein Sehnsuchtsort, der uns hoffentlich 2021 wieder willkommen heißen wird.